Bekas
 
EPP-Scale mit 2,50m Spanweite 

 

 

 

 


Die Bekas ist die von Witold Kasper modifizierte BKB-1, ein kanadisches Experimental-Segelflugzeug. Es wurde von 1962 bis 1977 für Thermikflüge und sogar in Stunts bei Luftshows eingesetzt. Dieses ungewöhnliche Flugzeug bietet für ein Scale-Thermikmodell aus EPP einige echte Vorzüge.  

Die Daten des Modells:

  • Spannweite 2,50m Maßstab 1:5, Flügelstreckung 10
  • Profil von Peter Wick für Thermik- und Hangflug, speziell für dieses Modell entwickelt und optimiert.
  • Fluggewicht ca 1400 - 1600g, je nach Ausbaugrad und Bespannung
  • Steuerung über Elevons (kombinierte Quer-/Höhenruder), ww SR, Brems- oder Widerstandsklappen.
  • Bausatzinhalt: EPP-Flügel, vierteilig, CNC-geschnitten mit fertigen Holmauschnitten, 
    EPP-Rumpf 3D-CNC-geschnitten, Balsa-Ruderleisten, Ruderhörner, Bauanleitung.
  • Empfohlenes Zubehör: 2St 10mm-CfK-Holme + 2St. 8mm CfK-Rohre, Finish-Set Combat

Die Erkenntnisse der Testflüge sind:
Die Thermikleistung ist gut, Aufwind werden deutlich angezeigt und lassen sich gut zentrieren. Die Ruderreaktionen sind weich, was gut zu einem ruhigen, angemessenen Flugstil passt. Das Flugbild ist genial und unverwechselbar und die Fluggeschwindigkeit passt zum Vorbild ... was will man mehr von einem Scale-Thermiksegler?!  Die Stabilität und Dynamik reichen sogar für leichten Kunstflug wie Loopings uä, für mehr Durchzug müßte man jedoch schwerer bauen.

Der kleine Schwachpunkt meines Testmodell war das Nachdrehen beim schnellen Wechsel der Kurven- Drehrichtung, hervorgerufen durch schwere Standart-Servos ganz weit außen. Die Abhilfe ist einfach: 
Entweder leichtere Servos verwenden (25g MG-Servos reichen völlig aus) oder die Servos weiter innen einbauen.  Der schöne Nebeneffekt ist, dass das Modell dadurch auch nochmal ca. 100g leichter wird.

Die Bekas ist ein ungewöhnliches Modell mit einzigartigem Flugbild, das fliegerisch überzeugt und zusätzlich eine gute Plattform für weitere Modifikationen bietet.

Auf dem folgenden Bild ist auf der linken Seite die minimale RC-Ausrüstung (2 Servos für kombiniertes Quer- und Höhenruder) eingezeichnet,  Diese Steuerung reicht bereits vollkommen aus.


Wer aber gerne Neues ausprobieren will, hat mit der Bekas den idealen Technikträger. Zusätzlich können weitere aktive und passive Steuerfunktionen des Originals wie 

  • Widerstandsruder außen im Winglet (in pink gezeichnet)
  • spreiz- und lenkbares Seitenruder (grün/rot)
  • Brems- und Trimklappen innen (grau/transparent)

realisiert werden - besonders von den Endscheiben-Rudern erwarte ich gute Ergebnisse im Thermikflug.  

Wer dazu noch Fragen hat, kann sich gerne bei mir melden für weitere Infos ... die Herren Konstrukteure waren schon vor 50 Jahren sehr innovativ ;-))

Der Prototyp

Der Bau des  Flügels ist einfach, denn alle Holmausschnitte sind bereits eingearbeitet. Die Holme werden mit PU oder mit Harz + Schaumtreibmittel in den Flügel geklebt. Ich habe den Test-Flügel ungeteilt gebaut, damit das Modell schnell in die Luft kommt. Das war nicht die beste Idee, der Transport ist doch etwas sperrig. 

Heute würde ich den Flügel dreiteilig bauen: 
Die inneren Teile beider Flügelseiten (= der Bereich ohne Ruder) werden fest miteinander verbunden ... das ist leicht zu bauen, sehr stabil und mit nur 1m Breite einfach zu transportieren. 

Die 8mm Holme der Außenflügel passen direkt in den 10er Holm des Innenflügels - die Steckung ist schon fertig einkonstruiert. 

Wer es sehr einfach mag, nimmt als Verdreh- Sicherung nur einen Streifen Tape entlang der Trennstelle - das reicht! Modellbauer machen es etwas aufwändiger durch Abschlussrippen mit kleinen Torsionsstiften drin .... das ist schnell gebaut, funktioniert gut  und die Bespannung wird damit noch etwas glatter.

Der Rumpf ist mit PU-Leim fest an den fertig bespannten Innenflügel geklebt (den Klebebereich zuvor mit Schleifpapier aufrauhen) und mit Strapping-Tape vor allem im Bereich der Flügelnase, zusätzlich gesichert. Er ist nicht abnehmbar, was aufgrund seiner Kürze kein Transport-Problem darstellt. Die Bespannung erfolgte mit Klebebändern in rot und weiß, wie beim Original.

Zweigeteilte Flügel sind ebenso möglich: 
Die Außenflügel werden fest mit den Innenteilen verklebt.  Zusätzlich zum hinteren Hauptholm wird innen eine weitere Steckung eingebaut. die ist noch nicht eingezeichnet.

Der Rumpf wird in diesem Fall an die Flügel geschraubt. Um eine gute Führung und Stabilität zu gewährleisten, sollte eine Mittelrippe in den Rumpf eingebaut werden. 

Der Rumpf ist serienmäßig in ein rechtes und ein linkes Teil halbiert, das erleichtert den Einbau dieser Rippe und  auch den von Akku und Empfänger. Die Hälften werden vor dem Bespannen mit PU oder Uhu Por verbunden. 

Zum erreichen des Schwerpunkts sind zum 5.Zeller Sub-C noch ca. 50g Blei in die Rumpfspitze gewandert. Bei der Planung bin ich von 1700g Fluggewicht ausgegangen .... inzwischen wurde das Modell gewogen, es sind sogar nur 1500g, was einer schlanken Flächenbelastung  von unter 22g/dm² entspricht.

Thermikmodelle dürfen nicht zu klein sein, damit man die Fluglage in großer Höhe noch gut erkennen kann. Auch wegen der im Langsamflug niedrigen Re-Zahlen ist eine gewisse Größe unerlässlich. Darum ist die Bekas ungewöhnlich groß für ein EPP-Modell.  Zum Vergleich: Mein Sohn auf dem Bild links misst 1,83m.

Die Steuerung des Prototypen erfolgt nur über 2 Elevons, das sind kombinierte Quer- und  Höhenruder, mit je 75cm Ruderlänge. Weitere Steuerfunktionen wurden nicht eingebaut, denn die einfachste Ausstattung sollte zuerst getestet werden.

Um besonders schwierige Testbedingungen zu erzeugen, wurden schwere Standard-Servos (65g pro Stück) weit außen und hinter dem Holm eingebaut .... das erschwert den Kurvenwechsel enorm und belastet die Konstruktion doppelt - ich möchte beim Test erfahren, ob das Modell auch bei ungünstiger Bauweise nocch gut fliegt und hält..

Die Stabilität ist bei so großen EPP-Modelle immer ein Thema ... wir waren uns vor der Flugerprobung nicht sicher, ob die gewählte Bauweise ausreichen würde oder ob weitere Holme notwendig werden.

Wetter- und umständebedingt musste der Erstflug der Bekas immer wieder verschoben werden ... doch im Juli 2010 hat es  endlich geklappt, trotz brütender Hitze. Wir konnten einige Flüge und ein erstes Video machen von der Bekas beim Thermikflug. Leichter Kunstflug mit Loopings und Rückenflug  ist ebenfalls möglich.