Elektroantriebe

Alle EPP-Fun - Modelle können mit einem Elektroantrieb ausgestattet  werden. Bei den  Kundenmodellen  seht Ihr einige Beispiele, weiter unten ist es genauer beschrieben.. 

Den geeigneten Antrieb kann man auf folgende Weise bestimmen:

  • Zuerst den Leistungsbedarf eures Modells ermitteln. Als Anhaltspunkt rechnet man bei Seglern ca. 100W pro kg Fluggewicht, ab150W/kg für Motorflug und senkrecht nach oben geht´s ab 300W/kg.
     

  • Die maximale Luftschraubengröße (wichtig für gute Steigleistung) ist abhängig von der Modellgröße und Platzangebot: 
    Es sind 4-5" beim Fun4U-Mini und 5-6" bei Fun4U-Evo und -Sipkill. Für Mako, Mini-Fauvel, Big-One und One-4-all passen um 8-9", an die große Fauvel AV36c ca. 11-12". Ein Zoll (") ist 2,54cm, falls ihr mal in cm-Größenangaben umrechnen müsst.
     

  • Die Motorauswahl: Im Drive Calculator (einer kostenlosen Software zur Berechnung von E-Antrieben) findet man die Daten von sehr vielen Motoren, Akkus und Luftschrauben. Innerhalb der errechneten Leistungsklasse sollte man vor allem bei Druckantrieben auf besonders leichtes Motorgewicht und die passende Luftschraubengröße achten. Auch die optimale  Fluggeschwindigkeit, Montageplatz, evtl. vorhandene Akkus usw sollten berücksichtigt werden. 
     

  • Um den passenden Akku zu finden, lege ich am vorgesehenen Akku-Einbauplatz so viel Gewicht auf, bis der gewünschte Schwerpunkt erreicht ist - das ist dann das benötigte Akkugewicht. Den Akku dann entsprechend den Parametern Gewicht, Zellenzahl, Größe und geforderte Strombelastbarkeit auswählen. Sollte der Akku bereits vorhanden sein, wird er (wenn das Modell fast fertig gebaut und bespannt ist), so auf dem Rumpf platziert, dass der Schwerpunkt stimmt ... idealerweise ist dort (oder etwas dahinter) der Einbauplatz. Wenn es so gar nicht hinhaut, ist ein neuer Akku wohl die beste Lösung.
    Tipp
    : Für maximale Segelflugleistung den Akku besser ein paar Gramm zu leicht auswählen und anfangs vorne mit Blei ausgleichen, denn oft legt man im Laufe der Flugerfahrung den Schwerpunkt etwas weiter zurück.

Die Position des Motoreinbaus ist meist abhängig vom Modelltyp: 
  • Brett-Nurflügel haben oft ein zentrales Seitenleitwerk, dort kann ein Antrieb in Zug-Anordnung in die Rumpfspitze gesetzt werden. Beim Einbau ist besonders auf den Motorsturz zu achten, damit das Modell bei Motorlauf nicht zu steil ansteigt.
    Meine Faustformel für den Motorsturz (siehe Grafik):
    Die (in Gedanken nach hinten verlängerte) Motorachse soll durch den Schwerpunkt gehen. Hier im Beispiel sind es 8° in Bezug auf die Profilsehne. Das Profil sowie die Flug- und Strahlgeschwindigkeit beeinflussen jedoch den Motorsturz.
    Tipp: Schöne runde Löcher für den Motoren mit Hinter-Spant-Montage kann man mit einem Forstnerbohrer ganz einfach herstellen!
    Tipp2: Bei Motoren mit Vor-Spant-Befestigung kann man eine GfK.Verkleidung selbst herstellen (Autor Tobias Schubert, München)
  • Die Fauvel AV36 bzw. AV36c hat ein doppeltes Seitenleitwerk. Sie kann wahlweise mit Druck- oder Zugantrieb gebaut werden, beides gibt es als manntragendes Original.

    Eine Fauvel benötigt vorne Gewicht, darum ist die leichteste Version der Zugantrieb (siehe Grafik rechts). Es entsteht fast kein Mehrgewicht zum Segler, mit dem kleinen Fahrwerk ist das Modell sogar eigenstartfähig.

    Bei Druckantrieb kann ein Mittelmotor mit Fernwelle nach hinten (Bild links) den Gewichtsanstieg der großen AV36c auf ca. 400g begrenzen ... bei der Mini-Fauvel braucht es das nicht, denn ihr reicht ein 20g-Außenläufer ab 60W im Heck und wiegt damit immer noch unter 750g.
  • Pfeil-Nurflügel aus EPP haben meist keinen Rumpf, der Motor wird als Druckantrieb an die Endfeiste gesetzt. Ein Motorträger aus Alu hilft bei der leichten und einstellbaren Anbringung von BL-Motoren am Heck. Der Akku sollte weit vorne platziert werden, um den korrekten Schwerpunkt zu erreichen. Sollte dieses nicht gelingen, kann ein EPP-Rumpf den Akku weiter nach vorne setzen und so zur Senkung des Gewichts beitragen.
     
  • Bei Indoor- und Combat-Modellen wird der Motor oft als Druckantrieb mitten in den Flügel gesetzt, für die Luftschraube wird ein Schlitz in den Flügel geschnitten. Aerodynamisch ist dieses nicht optimal, aber der Antrieb ist gut geschützt und es ist leicht (da kein Schwerpunkt-Ausgleich notwendig ist, reichen sehr leichte Akkus).
Weitere abnehmbare Lösungen sind auch:

Elektro-Motoraufsatz "ZAP" für Combat-Modelle von Malte John

Das hat Ronny aus dem ZAP gemacht ...

Eine (etwas ältere) Anleitung zum Bau des Elektroantriebs für den F4Y-Mini