Bauanleitung GFK-Motorverkleidung
von Tobias Schubert, München

Für die Herstellung wird dünnes, filzartiges Glasfasergwebe sowie  Epoxid-Harz + Härter benötigt. Kaufen kann man das auch im Modellbaufachhandel. In Baumärkten wird alles zusammen als Auto-Reparatur-Set verkauft. Normaler Weise wird damit eine durchgerostete  Auto-Karosserie geflickt.

1. Der Rumpf wird im vorderen Bereich mit Paketklebeband o.Ä. abgeklebt. Dann wird der Motor und der Spinner montiert. Als nächstes den Spinner ebenfalls mit Klebeband abkleben. Wichtig ist, das das Klebeband möglichst glatt (ohne Falten) aufliegt. (Bild0)



2. Der Spalt zwischen dem Spinner und dem Rumpf wird nun mit Tesa-Film o.Ä. überbrückt. Dazu klebe ich den Streifen erst an dem Spinner fest, und spanne Ihn Richtung Rumpf. Dann klebe ich den Streifen am Rumpf fest. Der nächste Streifen wird dann seitlich versetzt (mit Überlappung). Auch hier müssen die Streifen sauber und faltenfrei aufgeklebt werden. Die Form der Klebestreifen entspricht der Form der Motorverkleidung.

3. Nun wird das Laminieren vorbereitet. Dazu schneide ich mir einige (ca. 15 - 20) Streifen Glasfasergewebe zurecht. Die Streifen sind ca. 4 - 5 mm breit, und ca. 6 - 10mm länger, als der Spalt zwischen Spinner und dem Rumpf. Als nächstes wird das Epoxid-Harz angemischt. Ich gieße dazu ein wenig Epoxid-Harz in einen Kronkorken oder eine anderes kleines Gefäß. Verrührt wird mit einem kleinem Mischstab aus 3mm Balsaholz. Für die Festigkeit ist das richtige Mischungsverhältnis sehr wichtig. Es ist eben so wichtig, dass die Komponenten sehr gut miteinander vermengt werden. Wenn ich denke, das es gut vermengt ist, rühre ich noch eine halbe Minute länger.

4. Das Laminieren an sich ist recht einfach. Ich gebe erst eine dünne Schicht Epoxid-Harz auf den überklebten Spalt. Dann leg ich eine Glasfaserstreifen quer zu dem Spalt (längs zum Rumpf) auf die vorher aufgebrachte Schicht. Als nächstes tränke ich den Streifen mit Epoxid-Harz. Dann folgt der nächste Streifen.
Der Glasfaserstreifen klebt durch die Oberflächenspannung des Honigartigen Epoxid-Harzes an allem, das mit dem Harz in Berührung kommt. Am einfachsten ist es, wenn man die Glasfaser-Streifen einfach mit dem Mischstab aufnimmt. Durch das an dem Mischstab haftende Epoxid-Harz bleibt der Streifen dann an dem Stab haften. Wenn der Streifen dann auf die Epoxid-Harz-Schicht auf dem Klebeband kommt, bleibt er dort auch haften.
Die Motorverkleidung darf nicht zu weit auf dem Spinner liegen, da Sie sonst später nicht mehr abgenommen werden kann (1-2 mm ist OK) . Ich lege die  Glasfaser-Streifen rundum überlappend auf den Spalt auf, und tränke Sie dann mit Epoxid-Harz. Die Schichtdicke kann 1-2 Lagen betragen.

5. Nach ca. 30 Minuten ist das Epoxid-Harz ausgehärtet. Die Motorverkleidung sollte durchscheinend sein (Siehe Bild1). Nun markiere ich mit einem Stift (Edding) sehr genau, welcher Teil der Motorabdeckung auf den Spinner überlappt. Dann wird der Spinner vorsichtig abgenommen. Um den Spinner von der Motorverkleidung zu lösen ist etwas sanfte Gewalt notwendig. Als nächstes wird der vorher markierte, überschüssige Teil der Motorverkleidung abgeschliffen. GFK lässt sich hervorragend schleifen. Dann muss die Motorverkleidung von innen aufgedickt (verstärkt) werden. Im hinteren Bereich genügen 1-2 Schichten Glasfaser-Streifen. Da Vorne noch einiges (von außen) herunter-geschliffen werden muss, ist dort eine dicke Schicht notwendig. Ich habe dazu einfach 1mm Balsaholz mit Tesa-Film beklebt. Dadurch kann man es in sehr engen Radien biegen. Das passen zurecht geschnittene Balsaholz  fixiere ich dann mit Sekundenkleber. Dann tränke ich es mit Epoxid-Harz.



6. Nachdem die Motorverkleidung exakt passend zurecht-geschliffen wurde, sollte man die Oberfläche glatt schleifen. Das GFK lässt sich z.B. mit einem Edding gut einfärben. Ich fixiere die Motorverkleidung einfach mit 2 Streifen Tesa-Film (nach dem Finish des Rumpfes). Zur Kühlung des Motors kann man das GFK einfach aufbohren. Dazu stecke ich die Motorverkleidung in ein eingespanntes Holzstück. Auf der Unterseite sollte kein Loch sein, da dieses bei harten Landungen sonst Erde/Dreck frisst. Das Ergebnis könnte so aussehen (Bild2):



Viel Erfolg beim Nachbau.  Tobias
ein Video des Modells mit ist auf youtube zu finden.

Anmerkung von Peter Kienzle:
Super Idee, das gefällt mir. Weitere Tipps zur E-Motorisierung der EPP-Fun - Modelle findet ihr HIER.