Der F4Y-Mako vom Michael Brakhage

Michael hat sich einen Verbrenner-Mako gebaut. Hier schildert er seine Eindrücke und hat einen ausführlichen Baubericht verfasst. Super! Danke Michael.
 

heute war erstflug. ich bin das grinsen bis jetzt noch nicht losgeworden. infiziert durch den erfolg von gerald lehr ( rc-network ) und durch ein weiteres kundenmodell von peter kienzle habe ich auch den bau eines verbrenner-mako gewagt.

es hat sich wirklich gelohnt. gleich beim erstflug ohne korrekturen supersauber geflogen. das hatte ich bei einem flächenmodell äusserst selten ! der speed ist sehr hoch. ich bin heute meist halbgas geflogen da der motor ( os25la ) noch neu ist. im vergleich zu meinem brushless-projeti ist der mako bei halbgas schneller ! vollgas ist die hölle..... aber geil ;-)  fazit : absolut empfehlenswert zum nachbauen.

noch kurz was technisches zu meinem mako :

  • motor os 25 la
  • latte apc sport 9x6
  • tank graupner 100ml kunstflug
  • servos robbe fs 250 t digital
  • gasservo multiplex ms x3
  • empfänger graupner r700
  • kohleverstärkung 3 rohre 6mm mit bauschaum eingeklebt
  • viel strappingtape verwendet
  • gewicht 1340 gramm !! incl. sprit ( coolpower 5% )

mit den oben genannten komponenten ist es möglich den mako aufzubauen und den schwerpunkt ohne ein gramm blei einzustellen. der tank liegt dabei sogar exakt im schwerpunkt. somit ist der start und die landung gleichermaßen einfach :)

 

zuerst habe ich die einzelteile des mako laut der anleitung mit 5min. epoxy verklebt. dann wurden mittels eines 80watt lötkolben und eines 1m stahllinials an der dicksten profilstelle an der unterseite kanäle ( ca. 8-10mm tief ) eingeschmolzen. ich habe die kanäle so breit gemacht, das ein 6mm kohlerohr leicht drinn klemmte. die kanäle so ca. 2-3cm vor dem randbogen enden lassen. hier muss man auch mit der tiefe etwas aufpassen. einen weiteren kanal habe ich dann 1cm quer hinter dem schwerpunkt gemacht. diesmal bis zu den beiden bestehenden kanälen. dies ist auf bild 1 zu sehen. ich habe zur sicherheit die kanäle mit kreppband abgeklebt um sie nicht zu breit zu schmelzen.

 

dann werden die kohlerohre passig abgelängt und eingelegt. dies ist auf bild 2 zu sehen. die flügelholme habe ich mit einem gebogenen 4mm draht in der spitze verbunden - den querholm einfach nur eingelegt. dann wieder die kohlestäbe raus, einweghandschuhe über und eine leichte schnecke bauschaum ( ganz billiger ) in die kanäle. dann die kohlerohre passig eindrücken und mit krepp überkleben.

 

ich habe dann den mako in diesem zustand wie in bild 3 mit einigen utensilien beschwert und ca. 2 stunden stehen lassen. danach musste ich dann bemerken, das der bauschaum nur unter sauerstoff richtig durchhärtet. also vorsichtig das kreppband runter und nach 45 minuten war alles hart.

 

auf bild 4 sieht man, wie ich die unterseite verschliffen habe. dabei aufpassen, das das epp nicht mit geschliffen wird.

zum rc-einbau kann ich folgenden tipp geben ( siehe bild 5 ). die servos sollten min 50-60 gramm wiegen. das gasservo kann ein 9-13mm modell werden, da es im schwerpunkt liegt. die hinterkante der rudermaschinen habe ich 60mm von der endleiste gelegt. dann sind die servos noch voll im profil. ich habe den ausschnitt komplett durch das epp gemacht, die servos mit der oberseite bündig eingesetzt ( knapp schneiden damit es etwas klemmt ) und dann das unterstück aus dem passenden ausschnitt gefertigt und mit epoxy wieder unter das servo geklebt. den empfänger habe ich ähnlich wie die servos eingebaut. die hinterkante des empfängers liegt ca. 45mm von der endleiste des mittelstücks entfernt. auch hier das loch wieder etwas kleiner schneiden, damit es schon ohnekleber hält :)

nun kommt der motoreinbau. hiervon habe ich leider keine bilder gemacht. warum weiss ich bis heute nicht ;(
es ist aber relativ einfach. ich habe mir als motorträger ein 3mm sperrholzbrett genommen. dann einen ausschnitt passig zum motor gemacht. das brett hat etwa die maße von 11cm breit und 8cm tief. mit dem ausschnitt sieht es wie ein "U" aus. zur befestigung des motors habe ich mir 2 metallstücke gefertigt, die ich rechts und links vom motor unter das holz geklebt habe. in den metallteilen waren jeweils 2 stück m3-gewinde. somit braucht man beim anziehen der befestigungsschrauben nicht gegenzuhalten. einfach aber gut :)

dann habe ich den motor so auf dem mittelteil verschoben, das der propeller ca. 1cm abstand zur nasenleiste hat. der seitenzug beträgt null grad, da ein schwanzloser nurflügel kein seitenruder im luftstrom des motors hat und damit nicht durch den wirbel angeströmt wird. der motorsturz liegt bei meinem modell bei -6,5 grad. gemessen habe ich das von der profilsehne ( mittellinie ) aus. dazu habe ich die nasenleiste und die endleiste des mittelstückes durch unterlegen auf die gleiche höhe gebracht und dann den winkel der kurbelwelle gemessen. der winkel stimmt bei dem os25la mit einer 9x6 latte perfekt.

danach habe ich alles mit strappingtape verstärkt. ich habe es ruhig ein wenig mehr verstärkt als angegeben. denn manchmal ist mehr auch besser :) zusätzlich noch mit dem 19mm band einige kleine kreuzew auf die flächen geklebt um torsion zu vermindern. den schwerpunkt kann man dann sehr einfach mit einem 4 zelligen "schweren" mignonpack ( bei mir varta photo nimh 1600mah zellen ) einstellen. der tank sitzt bei mir genau im schwerpunkt ! bild 6 zeigt den fertigen mako ( noch mit anderer latte !)

das sind die abweichenden maßnahmen um den mako erfolgreich in eine höllenmaschine umzubauen.

ein tipp noch von mir : ruhig etwas höherwertige servos nehmen. bei denen ist das getriebespiel fast gleich null. dies verhindert dann auch ein ruderflattern. ausserdem ist die stellgenauigkeit höher. die von mir verwendeten digitalservos kosten so um die 45-50 euros. bislang meine teuersten. aber die genauigkeit und die haltekraft haben mich überzeugt. ich werde meine motormodelle auch damit ausrüsten.

michael brakhage


Noch ein paar Tipps von mir (PK):

  • Die Servos können noch weiter außen und damit auch weiter hinten montiert werden. Dann müssen sie nicht so schwer sein und die Ruder werden in der Mitte angelenkt, was sicherlich kein Fehler ist.
  • Kann mir jemand erklären, was Verbrennerflieger gegen aerodynamische Verkleidung von Tank, Akku usw haben? So ein büschen Rumpf drüber sähe doch nett aus und machts bestimmt nicht langsamer ...
  • Wer es besonders schnell mag (beim Bau UND im Flug) sollte den Sipkill-AC als Basis nehmen: Dieser hat die 3 Kohleholme schon innenliegend drin, ist etwas kleiner und hat ein wesentlich schnelleres Profil. Dazu noch einen hochdrehendern 3,5ccm - Motor mit Heckauslass und Resorohr, das ist leichter, schneller und versaut das Modell nicht mit den Abgasen ... der Speed müsste wirklich enorm werden, hehe. Falls ich mir einen Verbrenner-F4Y baue, dann so einen!