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er flog, aber wie ...
Vor einiger Zeit war ein
Junge (ca. 15 Jahre) mit seinem "Super-Zagi" (so hatte er ihn
beschriftet) am Hang. Was ich da gesehen habe, inspirierte mich zu dieser Seite. Nicht um
den Jungen zu ärgern, sondern um euch ähnliche Fehler künftig zu ersparen.
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Das Strapping-Tape. Wenn euer Nuri beim Handstart schon flattert, stimmt was mit der Festigkeit nicht.
Dafür ist in erster Linie das Strapping-Tape zuständig. Es sollte nicht
locker und wellig angeklebt werden, denn sonst kann es nicht verstärken.
Auch das Weglassen einzelner Tape-Streifen erhört die Stabilität nicht
unbedingt.
Unter leichter Spannung gleichmäßig aufgebracht, verstärkt Strapping-Tape vor
allem an den dicken Stellen des Profils den Flügel ungemein. Aber nicht so
stark vorspannen, dass der Flügel sich nach oben, unten oder korkenzieher-mäßig verformt. Dünne Profile sollten durch Kohleholme
(entweder einen dicken Holm
oder 2 dünne Stäbe oben und unten) extra gestützt
werden.
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Die Bespannung. Es freut die
Luft sehr, wenn sie auf ihrem Weg über den Flügel nicht über dicke
Falten, abstehende Eselsohren, lockere Tape-Streifen, unbespannte Zwischenräume
usw. drüberstolpern muss. Sprühkleber und die kreuzförmige Tapung helfen ungemein, das Tape oder Folie auf dem EPP
zu halten. Zum bespannen werden einfach die Streifen parallel und mit etwas Überlappung
von hinten nach vorn verlegt, so sollte es klappen. Zur Not kannst du
mit dem Bügeleisen oder Fön etwas nachspannen.
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Die Ruder. Wenn du gleiche
Ausschläge in beide Richtungen willst, ist es besser, die Ruder vorne
anzuschrägen. (inzwischen liefern wir mit angeschrägten Rudern, damit
dieses Problem eliminiert ist). Wenn das Ruder vorne nicht
angeschrägt ist, kann es sich logischerweise nur in eine Richtung
bewegen. Außer du machst "Scharniere" aus Tesa mit einem 4mm
Spalt zum Flügel mit Spiel am Ruder ohne Ende ... gebrochene Ruder,
mangelnde Ruderwirkung, Flattern ... sind die Folge solcher "Wackelscharnierne",
Wenn du deine Ruderanlenkungen am langen Servohebel ganz außen und am Ruderhorn ganz innen einhängst, könntest du
zwar theoretisch Ausschläge von 90° erreichen, damit kannst du aber nicht
fliegen, denn das Ruderspiel ist viel zu groß und die Servos werden
enorm belastet. Besser ist es, am Ruderhorn ganz außen einzuhängen und am
Servo soweit innen, dass die Ausschläge gerade ausreichen für deinen
gewünschten Flugstil.
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Der RC-Einbau. Die
Steuerfolgsamkeit des Nurflügels steigert sich spürbar, wenn die Servos
fest im Flügel sitzen und nicht wackeln wie Lämmerschwänze. Akkukabel,
die nicht direkt an der Nasenleiste entlanglaufen, haben eine längere
Lebensdauer. Schleppantennen sind an sich nicht grundsätzlich schlecht,
können sich aber beim Wurf um das Handgelenk schlingen, was sehr
schmerzhaft werden kann.
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Das Blei. Es ist sicherer, wenn das Blei fest im EPP versenkt ist und nicht ganz an der
Spitze unter einer dünnen Lage Tape liegt. Außerdem dient es dazu, den
Schwerpunkt einzustellen. Extremes Wegsteigen beim Wurf und
eingeschränkter Geschwindigkeitsbereich zeigen, dass zuviel Blei vorne an
Bord ist und der Schwerpunkt etwas nach hinten darf.
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Die Winglets. Sie sollten
einfach eine gewisse Größe haben. Wir legen im Zubehör-Set fertige
Winglets bei. Diese ohne besonderen Grund einfach zu halbieren,
macht nicht viel Sinn. Schließlich wollt Ihr nicht nur schiebend durch die
Gegend eiern. Eine halbierte CD als Winglet ist kreativ, aber zu klein und
recht schwer ... Depron oder Doppelstegplatten sind dafür geeigneter.
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Die Bauanleitung. Einige Seiten
bedrucktes Papier. Gefüllt mit Bildern, Zeichnungen und Text. Es steht dir
natürlich frei, bei deinem Nuri alles anders zu machen. Wozu hat man
seinen gesunden Menschenverstand? Wie im vorliegendem Beispiel ...
Ob Ihr es glaubt oder nicht, das alles
habe ich wirklich an einem einzigen Modell entdeckt! Es flog zwar sch..sse, aber
immerhin ... der Erbauer war zufrieden. Ich hoffe nur, dass er niemand erzählt, wo er das
Modell gekauft hat .... und vor allem, dass er niemanden damit verletzt!
Ich habe ihm empfohlen, erstmal alles
runter zu reißen, die Mitte mit einem Kohlerohr verstärken, neu zu tapen und
bespannen, die Ruder vorne anschrägen und austauschen und so weiter.
Praktisch ein kompletter Neubau ... das hat aber auch sein Gutes: Erstens
ist es doch schön, dass man eine zweite Chance bekommt bei dem
Super-Material und zweitens wird er sich vielleicht beim nächsten Modell
etwas mehr Mühe geben. Vielleicht ist dieses ja nicht aus EPP, dann wäre
diese Lektion ja umso wichtiger.
Natürlich gibt es noch weitere Fehlerquellen
...
- die stark gewölbte Seite des Profils gehört meist nach oben
- riesige Ausschnitte für große Luftschrauben oder Akkus erhöhen die
Festigkeit nicht unbedingt
- RC-Einbauten oder Motoren direkt an der Nasenleiste sind nicht wirklich
gut geschützt bei Abstürzen
- unverstärkte Segelflugmodelle müssen schweren Power-Antrieben nicht
zwingend standhalten
- Bespanntape und Bügelfolie schmelzen erst bei höherer Temperatur als
Strapping-Tape und EPP... vorher am Reststück testen!
- Superglatte Oberflächen durch starkes Nachföhnen ... das Strapping-Tape
darunter kann nicht schrumpfen und hält nix mehr.
- und noch viele weitere ...
Murphy´s Law gilt auch hier, ein gesunder
Menschenverstand hilft meistens weiter - auch am Hang!
Ein bisschen Rücksicht auf
Piloten mit den empfindlichen Balsa- und GfK-Fliegern ist nicht schlecht,
auch das landen in der Menschenmenge fördert nicht immer das Image der EPP-Piloten,
und Combat ist zwar schön - aber nur wenn alle Piloten wissen, dass gerade einer
stattfindet .... usw. Es
gibt unzählige Möglichkeiten, sich am Hang unbeliebt zu machen - aber sowas
machen wir natürlich nicht ;-) - getreu dem alten Slope-Combat - Leitspruch:
"Be friendly on the ground - but
aggressive
in the air." |