Brett-2

Das Brett-1 flog sehr gut, zeigte aber noch einige Optimierungsmöglichkeiten zur Leistungssteigerung. Beim Brett-2 habe ich versucht, dieses noch besser an die gestellte Aufgabe (schneller Hangflug und Pylon60) abzustimmen. Aus dieser Aufgabe leiten sich folgende Anforderungen an das Modell ab:

  • Widerstandsarm für hohe Geschwindigkeit

  • gute Umsetzung von Fahrt in Höhe und umgekehrt

  • kurzzeitig hoher Auftrieb für enge Wenden

  • gute Gleitleistung

  • stabile Bauweise.

Dazu wurden folgende Parameter verändert:

  • Als Profil wurde ein neues Brett-Profil, das HS128, eingesetzt, das noch günstigere Schnellflug-Eigenschaften aufweist als unser auf ein positives cm0 "umgestricktes" RG15 beim Brett-1b.

  • der Rumpf wurde im Querschnitt stark minimiert und aerodynamisch günstiger geformt

  • die Ruderklappen wurden etwas tiefer, dafür ist deren Länge mit 2/3 der Halbspannweite etwas kürzer.

  • die Bauweise wurde auf eine glättere Oberfläche hin optimiert.

Erste Flüge bei uns an der Teck bestätigten die gute und schnelle Gleitleistung. Leider war das Wetter anfangs viel zu ruhig, doch auch in schwacher bis mittlerer Thermik wusste das Brett 2 zu gefallen.  Kunstflug ist möglich, der Rückenflug geht ganz gut (in etwa wie beim Brett 1b), Loops und Rollen machen ebenfalls keine Probleme. 

Ich kenne kein EPP-Modell, das einen so großen Geschwindigkeitsbereich hat! Beim Slope-Combat ist es regelmäßig das schnellste Modell und auch wenn die Bedingungen schwächer werden, hält es sich länger als die meisten anderen EPP-Combat-Modelle. Also ein ausgezeichneter Allrounder, der die positiven Eigenschaften vieler Modelle in sich vereint.

Besonders auffallend ist die sehr schlanke Rumpfform und die für ein EPP-Modell hohe Streckung. Schließlich soll dieses Brett laufen, laufen, laufen .....

640g leicht und trotzdem schnell - das nennt man widerstandarm!

Bitte nicht an der Seitenruderform stören - ich hatte gerade ein passendes Reststück Coroplast ...

<<<<<< Auf diesem Bild sieht man die seitliche Rumpfform sehr deutlich - sie erinnert an ein umgedrehtes S-Schlag-Profil.

Wenn man dieses Speed-Brett mit den Brettern für dynamisches Segelfliegen (DS, dynamic soaring), wie z.B. dem JW oder Bodos Brett vergleicht, so fallen einige Unterschiede auf, obwohl deren Zielsetzung sehr ähnlich ist.

Die DS-Bretter sind wesentlich kompakter und bulliger. Dieses hat mechanische Gründe, da beim DS die Festigkeit eine sehr viel größere Rolle spielt als beim "normalen" Hangflug. Dafür müssen dann eben Abstriche bei der Aerodynamik in Kauf genommen werden.  Wenn man sieht (z.B. auf dem Video "Lift Ticket" aus den USA), wie Voll-GfK- F3B-Modelle beim DS einfach in der Luft zerplatzen ... die einwirkenden Kräfte müssen wirklich enorm hoch sein.