2-race
(Skunk)

Es ist das größte, aufwändigste und extremste Modell der two-Serie,  nur auf schnellen Hangflug konzipiert. Egal ob vor oder hinter der Hangkante beim DS - der Skunk soll das schnellste EPP-Modell sein! Dieses erste Video kann einen Eindruck davon vermitteln..

"Skunk" bedeutet aber auch noch was anderes: "skunk-works" ist die US-Bezeichnung von Geheimprojekten. Dieses passt sehr gut zu diesem Modell, denn es musste viel Know-how neu erarbeitet werden: Hochpräzise Fertigungstechniken wurden erprobt und auf Material und Verwendungszweck modifiziert, Profile weiterentwickelt usw.. Doch die Mühen wurden belohnt!

Die Entwicklungsgeschichte des Skunk von der Idee bis zum Prototypen könnt Ihr HIER nachlesen.

Die technischen Daten des Skunk:

  • Spannweite 1,8m
  • Profil: PW-Profilstrak von Peter Wick speziell für dieses Modell entwickelt.
  • RC-Ausstattung: 4 x HS 81 MG, Akku 4 x NiMh (Mignon-Größe AA), Graupner SMC14-Empfänger.
  • Gewicht: ab ca. 800g

Der Skunk ist ein vorzüglicher Hangflieger mit elegantem Flugbild. Sein Geschwindigkeitsspektrum ist groß, er gleitet weiträumig mit ansprechender Geschwindigkeit. Der Flügel ist mit kleinen Modifikationen teilbar zu bauen, damit ist er ein idealer Begleiter für jede Gelegenheit.

Der Skunk wird derzeit überarbeitet und ist vermutlich ab Sommer/Herbst 2010 wieder erhältlich.


Die ersten Flugerfahrungen (3.11.04)
Der Erstflug des Skunks erfolgte bei sehr schwachen Bedingungen (kaum Wind, kaum Thermik) mit Flitschenstarts. Nach ein paar Runden zum Einstellen der Ruder konnte der Skunk sich gerade so am Hang halten. Er läuft schnell und gleitet gut dabei, wenn er zu stark ausgebremst wird, sinkt die Leistung ... also wie erwartet. Später sind dann noch ein F3J- und F3B-Voll-GfK-Modelle an den Hang gekommen. Auch diese konnten sich nur eben so am Hang halten, wir waren praktisch immer auf gleicher Höhe. Das war für mich (etwas) überraschend, denn solch schwache Bedingungen standen nicht im Pflichtenheft des Skunks. Als der Aufwind dannein klein wenig besser wurde und ein paar Meter Höhe erkämpft waren, drückte ich den Skunk kurz an und ließ ich ihn losrennen ... klasse wie das Modell beschleunigt und die Fahrt durch Wenden mitnimmt, er kam oft aus Wenden etwas höher raus als er eingeflogen ist. Ein getesteter Loop ging sehr gut, mehr Kunstflug konnte leider noch nicht gemacht werden, weil der nötige Aufwind fehlte. Ich bin begeistert, weil der Skunk meine Erwartungen bezüglich der "Schwachwind-Eignung" schon übertraf.  Trotzdem ist der Skunk bestimmt nicht für Thermikflug in der Ebene gedacht, es ist und bleibt ein Hangflug-Modell. Hoffentlich hat´s bald mehr Wind oder wenigstens Thermik für weitere Tests.

Zweiter Testtag
Endlich hat es mehr Wind (3 Bft, das sind ca. 5m/s). Leider ist es saukalt, aber da muss man durch ;-). Das Brett hat mit dem Wind keinerlei Schwierigkeiten und liegt erstaunlich ruhig in der Luft. Das Gleitvermögen ist wirklich sehr gut, man kann große Strecken mit hoher Geschwindigkeit zurücklegen ohne viel Höhe zu verlieren. Ich konnte auch Rollen, Rückenflug (geht fast ohne drücken endlos), Loops und so weiter fliegen, dass es eine wahre Freude ist.

Das Feintuning der Klappenstellungen ist deutlich aufwändiger als beim gewohnten "Zagi" mit 2 Rudern - die 4-Klappen optimal aufeinander abzustimmen ist nicht in 5 Minuten erledigt... eine herrliche Spielwiese, um die Wirkung einzelner Klappenkombinationen auszuprobieren. Ein gutes Mittel, um Theorie in der Praxis zu überprüfen und um Neues zu lernen. Hier lohnt sich endlich mal ein Computersender, hehe.

Dritter Testtag
nach über einer Woche Zwangspause wegen Schnee und Windmangel konnte ich endlich wieder den Skunk fliegen. Die Wetterbedingungen waren ok .. 2-3bft, 1°C kalter Ostwind, leider keine Thermik ....brrrrr. Aber das fliegen hat echt Spaß gemacht. Ein Modellflugkollege hat mit der Digicam ein bisschen gefilmt;

Konnte endlich mal richtig rumturnen.  Innen- und Außenloops kommen super, ebenso der Rückenflug mit nur minimalem bis gar keinem Nachdrücken (ich sollte wohl den Schwerpunkt noch etwas nach vorn setzen, aber wozu? Ich habe weder Strömungsabrisse noch ein übersensibles Höhenruder). Was noch nicht 100pro stimmt, ist die Klappeneinstellung beim Rollen, da steigt der Skunk auf dem Rücken nach oben weg - ich sollte wohl etwas mehr differenzieren ... ist ja kein Problem. Die Rollgeschwindigkeit ist der Größe entsprechend etwas niedriger als beim Weasel, aber schnell genug. Und durch die Wenden geht der Skunk fast zu schnell rum, da kommste kaum mit dem Ausleiten mit - klasse.

Das Butterfly ("Krähenstellung") reagiert gut, aber geschwindigkeitsabhängig. Das heißt, wenn die Klappen für Landegeschwindigkeit passend eingestellt sind, steigt der Skunk weg, wenn das Butterfly bei schneller Fahrt betätigt wird - da muss dann nachgedrückt werden. Dieses Verhalten sieht man auch bei vielen Hangflug- und F3B-Modellen, aber eine bei allen Geschwindigkeiten völlig momentenneutrale Auslegung wäre mir noch lieber ... ist aber vielleicht Utopie, die es niemals geben wird?!? Vielleicht probiere ich hier noch eine Programmierung, dass die WK schon bei halben Knüppelweg ganz nach unten ausfahren, die Querruder aber nur soweit, dass "Speed-Butterfly" stimmt und ab da die QR immer weiter nach oben gehen ... so kann die Landegeschwindigkeit mit einem Knüppel geregelt werden ... mit EPP-Modellen kann man solche Versuche eher machen als bei einem Voll-GfK-Schalentier, die sind immer so schnell zerknittert ;-)

Vierter und vorerst letzter Testtag Windstärke schwankend zwischen fünf und sechs, 45° zum Hang, es ist echt böig.  Aber es war nur g**l !!!! Der Skunk läuft ohne Ende, hat kein Problem mit dem Wind - egal ob in Normalfluglage oder auf dem Rücken. Die anwesenden Piloten waren echt erstaunt über das Durchsetzungsvermögen und Kunstflugtauglichkeit dieses Modells - selbst Vier-Punkt-Rollen und Turns gelangen - und das ohne angelenktes Seitenruder! Der testweise darauf angesetzte Fremdpilot (14J.) hatte keinerlei Eingewöhnungs-Schwierigkeiten damit und scheuchte ihn sofort durch einige Kunstflugfiguren nannte ihn dann "Nurflügel-Swift" - ein schönes Kompliment, finde ich :-).

Also, die Testphase ist vorbei - das Modell hat meinen "Segen" und kommt unverändert in den Shop ;-)). Und noch einen großes Lob nach Dänemark zu Peter Wick: Du kannst stolz auf das Profil sein! Dankeschön.
 


Der Bau des ersten Skunks:

Hier mal etwas zum Thema Schneidequalität: Das ist das Reststück vom Holmausschnitt in den Flächen des Skunk. Wie vielen EPP-Modell-Herstellern würdet ihr solch exakte Ausschnitte zutrauen?

Wirklich perfekt ... nicht nur auf den ersten paar Zentimetern, sondern auf ganzer Länge - 90cm am Stück! So etwas habe selbst ich noch nicht gesehen - das ist wirklich die allerhöchste Schneidequalität!!! Respekt, Gisbert!

So werden die Kiefer-Hilfsleisten (sie dienen dem exakten anschlagen der Ruder) an die Flügelkerne geklebt: Tesa-Kreppband an der Unterseite anbringen. Die Hilfsleiste platzieren. Leiste nach unten abklappen, PU-Leim oder Harz in den Spalt geben. Das Tesa-Krepp nach oben umschlagen. Den Flügel während der Trockenzeit beschweren, auch die Leiste selbst wird noch beschwert. Links sind Flügel und Leiste fertig verschliffen, rechts trocknet das PU gerade.

Zum beschweren benütze ich solche Holzklötze. Das sind Abschnitte einer Küchen-Arbeitsplatte. Diese habe ich mir beim Baumarkt in knapp 10cm breite Streifen schneiden lassen, die Länge richtet sich nach der maximalen Halbspannweite ... ich denke, 1m-Stücke wären ganz praktisch. Die Leisten sind bolzengerade, das hilft beim bauen ungemein ;-)


Der Rohbau ist fast fertig, es fehlen nur noch die Randbögen. Das Gewicht beträgt  350g inkl. der beiden massiven 10mm-Flächenverbinder. Entgegen meiner üblichen Vorgehensweise baue ich den Skunk schon als Prototyp teilbar ... so wird es ein idealer Urlaubsflieger, der zum Transport nicht mehr Platz braucht als ein Weasel-Pro und die Stabilität der geteilten Fläche wird gleich von Anfang an mitgetestet.

Ein Abfluggewicht von 800g bis 900g ist realistisch, weniger muss es auch nicht sein. Die Erfahrung mit dem Frettchen zeigt, dass es mit 500g besser fliegt als mit 350g - die Pylonmeisterschaft wurde sogar mit 700g gewonnen! Trotz des hohen Gewichtes war des Frettchen immer am höchsten, ich hoffe mal, dass es beim Skunk auch so ist ...

 

Die RC-Anlage ist eingebaut, es fehlen nur noch die Bespannung und Ruderanlenkungen. Das Gewicht ist jetzt 640g. Die Servos habe ich bewusst auf der Oberseite eingebaut, aus den bekannten Gründen:

  • Ungestörte Profilunterseite mit der Chance auf lange laminare Laufstrecken der Luftströmung
  • der Ruderspalt und der größte Teil der Ruderanlenkung liegen im verwirbelten Gebiet der Ablöseblasen
  • bessere mechanische Ruderanlenkung durch günstigere Hebelverhältnisse
  • Schutz der Anlenkungen vor Bodenberührung
  • beim 4-Klappenflügel wie hier können die inneren Höhenruder weiter nach unten gefahren werden für eine starke Krähenstellung.
Bespannt sieht man die sehr hohe Streckung so richtig (das ist das Verhältnis Spannweite zu mittlerer Flächentiefe). Durch die Streckung von über 10 erzielt man gute Gleiteigenschaften und hohen Profil-Wirkungsgrad. Allerdings steigen die Anforderungen an Statik und Bau auch deutlich an ... dieses Modell ist nicht an einem Abend zu bauen. Das Gewicht ist durch das bespannen mit ultraleichtem Tape und komplettes strappen der Flügel nur um ca. 60g angestiegen, so dass ein Abfluggewicht um 800g zu erwarten ist.

 

Das erste Bild des fertigen Skunk.

Das Fluggewicht beträgt nun 880g inkl. 30g Trimmblei >>>  25g/dm²..

Einfliegen war natürlich nicht mehr möglich, die schwarze Unterseite war einfach nicht mehr sichtbar - und das um 17 Uhr - sch**** Winterzeit. Hoffentlich spielt morgen das Wetter mit .

Wir werden sehen, ob die wochenlangen Rechnungen und Überlegungen
richtig waren. Wenn ja, gibt es ein schnelles, gut gleitendes Hangflugmodell
mit überzeugenden Flugleistungen.

Übrigens: Die Beschriftung existiert vorerst nur auf diesem Foto, sie muss erst noch geschnitten werden.